Roadmovie


Wir können auch anders

1993, 90 min

Regie: Detlev Buck

Drehbuch: Ernst Kahl, Detlev Buck

Worum gehts?

 

„Zwei Brüder aus Westdeutschland brechen auf, um auf dem ererbten Hof in der Nähe von Schwerin ein neues Leben zu beginnen. Anfangs unfreiwillig, lassen sie einen sowjetischen Deserteur mitreisen. Im ‚Wilden Osten‘ werden sie ohne ihr Wissen zu Mördern, denen die Polizei immer enger auf den Fersen ist.“ (filmdienst.de)

 

Was sagt uns das?

 

Der Film steht für schwarzen Humor, absurde Szenen und skurrile Charaktere. Zugleich verhandelt er universale Themen wie Familie und Bruderliebe, Geld, Schuld und Vergebung.

 

 

Der Osten spielt im Film, der zu großen Teilen in Brandenburg spielt, eine zentrale Rolle als Handlungsort. Damit werden Elemente des Alltags ebenso aufgegriffen wie Stereotype und Klischees zwischen Ost und West. Der Film gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Filmkomödien in den 1990er Jahren und erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Deutschen Filmpreis.

 

Detlev Buck im Gespräch über seinen Film „Wir können nicht anders“ (2020) – auch im Vergleich zu  „Wir können auch anders“ auf Deutschlandfunk Kultur. 


Für immer Sommer 90

2020, 94 min

Regie: Jan Georg Schütte, Lars Jessen 

Drehbuch: Charly Hübner, Lars Jessen, Jan Georg Schütte

 Key Visual: ARD Degeto, Manju Sawhney; Montage Felix Schlüter, Typeholics; Szenenfotos: ARD Degeto, Manju Sawhney
Key Visual: ARD Degeto, Manju Sawhney; Montage Felix Schlüter, Typeholics; Szenenfotos: ARD Degeto, Manju Sawhney

Worum gehts?

 

„Ein Investmentbanker wird durch eine anonyme Nachricht aufgestört, in der ihm vorgeworfen wird, 30 Jahre zuvor eine Frau vergewaltigt zu haben. Da er eine Intrige vermutet, sich aber auch nicht an alle Details an den Sommer der Fußball-WM 1990 erinnert, sucht er seine Freunde von damals auf, um die Wahrheit herauszufinden.“ (filmdienst.de)

 

Was sagt uns das?

 

Der Reiz des Films liegt darin, wie sich die Hauptfigur Andy schrittweise der eigenen Vergangenheit nähert: Schicht für Schicht wird die Erinnerung aus der Tiefe des Unterbewussten freigelegt. Interessant ist, dass und wie der Film mit improvisierten Szenen arbeitet, wodurch es spielerisch an einigen Stellen holprig erscheint.

 

 

Doch ist nicht gerade dieses Holperige, Unglatte, Sprunghafte auch Bestandteil von Erinnerungsprozessen, die keineswegs geradlinig verlaufen? Und so ist am Ende des Films auch das Ergebnis der Reise ein anderes als das Erwartete. Der Vorwurf der Vergewaltigung (Achtung Spoiler!) war ein Vorwand; es geht um eine andere Wahrheit, der sich Andy stellen muss. Diese hat unmittelbar mit dem Damals, dem Sommer 1990 zu tun – mit jener Umbruchszeit, in der alles anders wurde und die zugleich der Beginn einer Gegenwart war, die nicht vergehen kann und will.

 

Siehe auch eine ausführliche Besprechung bei tittelbach.tv


Friendship!

2010, 108 min

Regie: Markus Goller

Drehbuch: Oliver Ziegenbalg

Worum gehts?

 

„Zwei junge Männer aus der ehemaligen DDR brechen kurz nach der Wende zu einer USA-Reise auf. Trotz ihres geringen Reisebudgets stoßen die unbedarften Ex-Sozialisten immer wieder auf Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und glückliche Fügungen.“ (filmdienst.de)

 

Was sagt uns das?

 

Der Film ist ein gut gelauntes Road- und Buddy-Movie, das mit ganz unterschiedlichen Klischees spielt  – über den Osten, aber auch über das Leben in den USA. „Friendship!“ ist aber auch ein Film über die Frage, woher man eigentlich kommt. Darauf verweist bereits der Anlass der Reise:

 

 

Einer der beiden Freunde macht sich auf den Weg, um seinen Vater zu suchen, der in den 1980er Jahren die DDR verließ und heute in San Francisco leben soll. Die Suche nach dem Vater wird auch zu einer Suche nach den eigenen Wurzeln. Höhepunkt ist dabei die Szene, in der die beiden Freunde mitten in den USA einen selbst gedrehten Videofilm als „east german underground movie“ präsentieren. In der Ferne und durch die Augen der ‚Anderen’ sehen sie das Eigene neu, sind konfrontiert mit Herkunft und Prägung. 

 

Siehe auch eine ausführliche Besprechung bei epd Film


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